„Der Nahverkehrsplan in unserem Landkreis wurde zuletzt 2011 aufgestellt. Trotz einer Fortschreibung im Jahr 2021 konnte er aber nicht mehr alle Entwicklungen abdecken“, blickt Landrat Elmar Stegmann zurück. „Wir haben seither mehr Einwohner und mehr Menschen im Alter über 65 im Landkreis. Es sind neue Wohn- und Gewerbegebiete entstanden. Die strukturellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich geändert. Zudem enden die Konzessionen für fast alle Buslinien im Landkreis am 10. Dezember.“ Schon 2018 habe man daher ein neues Nahverkehrskonzept entwickelt. Mit klarer Zielrichtung: Der konsequente Ausbau des Angebots und hohe Qualitätsstandards stehen seither im Mittelpunkt. „Alle 19 Gemeinden im Landkreis haben wir ebenso beteiligt wie die Bürgerschaft“, ergänzt Landrat Elmar Stegmann.
Das Ergebnis wird nun in wenigen Tagen Wirklichkeit: Ein leicht zu merkender und attraktiver Taktverkehr auf vielen Linien, ein stark erweitertes Fahrtenangebot insbesondere am Wochenende, mehr Direktverbindungen sowie optimale Anschlüsse von und zur Bahn. Auf allen Haupt- und vielen Nebenlinien werden neue, barrierefreie Fahrzeuge eingesetzt, die mit Informationsbildschirmen, Klimaanlage, USB-Ladebuchsen und kostenlosem Internetzugang ausgestattet sind. Die Fahrradmitnahme ist auf allen Hauptlinien, erkennbar an der zweistelligen Liniennummer, möglich und kostenlos – montags bis freitags ab 8.30 Uhr, ansonsten ganztags. Pro Bus finden bis zu zwei Fahrräder Platz. Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren haben Vorrang. Die insgesamt 27 neu beschafften Busse tragen ein einheitliches bodo-Design sowie das Logo des Landkreises. 23 davon sind mit Diesel angetrieben und halten dabei die derzeit anspruchsvollsten Emissionsgrenzwerte ein. Ab März fahren zudem auf drei Hauptlinien erstmals vier Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse. Die Verkehrsunternehmen haben zusammen rund 8,2 Millionen Euro in die neuen Fahrzeuge investiert. Sie stehen in deren Eigentum, jedoch trägt der Landkreis die laufenden Betriebskosten und sichert die Unternehmen gegen Verlustrisiken ab.
Unter den insgesamt 30 Buslinien des Landkreises sticht die neue Linie 21 Lindau – Scheidegg – Lindenberg – Weiler besonders hervor. Sie verbindet nicht nur die Städte Lindau und Lindenberg, sondern verläuft im Abschnitt Hörbranz – Hohenweiler – Möggers auch über Vorarlberger Gebiet. „Erstmals gelten damit bodo-Fahrscheine für Fahrten innerhalb Österreichs. Und natürlich auch das Deutschlandticket“, sagt Verbundsgeschäftsführer Bernd Hasenfratz. „Die Tarife von vmobil, des Vorarlberger Verkehrsverbunds also, werden hier natürlich ebenfalls anerkannt.“ Das Busnetz eines gesamten Landkreises neu auszurichten, sei auch für bodo nicht alltäglich, so der Geschäftsführer. „Neue Linien, neue Fahrpläne, die Erneuerung der Haltestellenausstattung, tarifliche und finanzielle Detailfragen – wir von bodo bringen unsere Expertise sehr gerne ein. Denn das neue Busnetz im Landkreis Lindau ist ein großer Schritt in Richtung Verkehrswende. Und gerade im Licht des Deutschlandtickets ist der Ausbau des Nahverkehrsangebots der richtige Weg.“
Die meisten Buslinien im Landkreis Lindau betreibt künftig die in Ulm ansässige Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH von ihrer Niederlassung in Friedrichshafen aus. Ebenfalls zu den neuen Betreibern zählen das Lindenberger Busunternehmen Burkhard-Reisebüro e. K. sowie in einer Arbeitsgemeinschaft die Süddeutsche Verkehrslinien GmbH & Co. KG (SVL) mit Sitz in Laupheim und die Omnibusverkehr Werner Sohler GmbH aus Wangen-Hiltensweiler. Auch die Regionalbus Augsburg GmbH (RBA) wird weiterhin im Landkreis präsent sein.
„Das neue Busangebot richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger, jeden Alters: Schüler, Berufstätige, Freizeitaktive“, so Landrat Elmar Stegmann. Seine Botschaft: „Jeder sollte es ausprobieren – das ist Nahverkehr auf einem ganz neuen Niveau.“
In Form seiner Unterschrift auf einem der neuen Busse, verbunden mit den besten Wünschen für eine allzeit gute Fahrt und im Beisein der Verkehrsunternehmen, erteilte Landrat Elmar Stegmann am Montag die symbolische Startfreigabe für das neue Busnetz. Bis zum 10. Dezember sind die ersten neuen Busse bereits als Botschafter im Linienverkehr des Landkreises, und teils darüber hinaus, unterwegs.
Die ab 10. Dezember gültigen Fahrpläne sind in den elektronischen Auskunftssystemen, beispielsweise hier auf der ► Startseite oder in der bodo-FahrplanApp bereits enthalten. Die Fahrpläne der einzelnen Linien im PDF-Format findet man zudem ► hier sowie auf ► www.landkreis-lindau.de/bus.
Für Fragen und Anregungen rund um das neue Busnetz richtet das Landratsamt ab Montag, 4. Dezember, eine Hotline ein. Sie ist erreichbar unter Tel. +49 8382-270-420 oder per E-Mail an bus@landkreis-lindau-nospam.de