In einem Jahr: 15 Minuten schneller zwischen Stuttgart und Ulm

Projektpartner starten Countdown im Hauptbahnhof Ulm • In 365 Tagen gehen die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm und der Bahnhof Merklingen in Betrieb

(Ulm, 11. Dezember 2021) Die Vorfreude auf die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm steigt: In exakt 365 Tagen geht es auf der Schiene rund eine Viertelstunde schneller zwischen Ulm und Stuttgart. Ein Jahr vor Beginn des kommerziellen Betriebs haben Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch und Klaus Kaufmann, Vorsitzender des Verbands Region Schwäbische Alb, heute in der Haupthalle des Ulmer Hauptbahnhofs eine Countdown-Uhr enthüllt, welche die verbleibenden Tage bis zum Start der schnelleren Verbindungen zwischen Ulm und Stuttgart anzeigt.

„Der Countdown läuft! Heute in einem Jahr rauschen die Reisenden mit 250 Stundenkilometern über die Neubaustrecke. Wir sind stolz, unser Projekt so weit vorangebracht zu haben und starten jetzt den Endspurt. Die Gewinner werden auch die Pendlerinnen und Pendler sein, die bei jeder Fahrt zwischen Ulm und Stuttgart eine Viertelstunde Lebenszeit gewinnen – und ab 2025 mit Inbetriebnahme von Stuttgart 21 dann sogar eine halbe Stunde“, sagte Olaf Drescher.

„Durch die Neubaustrecke rücken die beiden Städte Stuttgart und Ulm näher zusammen. Aber auch die Regionen dazwischen profitieren von der neuen Bahnlinie. Durch den von Land und Kommunen finanzierten Regionalbahnhalt in Merklingen wird die Laichinger Alb und damit eine ganze Region neu für den Schienenverkehr erschlossen. Durch die Verlagerung der Fernverkehrszüge auf die Neubaustrecke können freiwerdende Kapazitäten im Filstal für den Ausbau des Regionalverkehrs genutzt werden. Durch die Neubaustrecke wird der Bahnverkehr im gesamten Land besser. Das heißt zum Beispiel, dass die Fahrgäste auf der Verbindung von Stuttgart über Ulm und weiter auf der neu elektrifizierten Südbahn nach Friedrichshafen schneller unterwegs sind. Der Countdown ist ein gutes Signal für die heutigen und zukünftigen Fahrgäste“, sagte Berthold Frieß.

„Für Ulm wird das Jahr 2022 zu einem Schlüsseljahr im Hinblick auf unsere Rolle als Mobilitätsdrehscheibe: Freigabe der Neubaustrecke, Ausbau der Südbahn, Fortschritte beim Mobilitätsprojekt Regio-S-Bahn, ein neuer Bahnhofsvorplatz samt unterirdischem Parkhaus, Passage und einem neuen, großzügigen ÖPNV-Halt. 130 Millionen Euro hat die Stadt selbst allein rund um den Hauptbahnhof in die Hand genommen. Gut investiertes Geld, denn es geht um klimafreundliche, vernetzte Mobilität in die Region, aber auch über diese hinaus. Die Neubaustrecke ist schließlich Teil der zukunftsweisenden Magistrale für Europa, ein Regionen, Völker und Staaten verbindendes Projekt. Wir freuen uns, Teil davon zu sein. Doch wir dürfen nicht stehen bleiben: Nächster Schritt, um die Mobilitätsdrehscheibe Ulm in Schwung zu setzen, ist die dringend notwendige Modernisierung des Ulmer Hauptbahnhofes“, sagte Gunter Czisch.

„Die Inbetriebnahme der Neubaustrecke wird der Startschuss in ein neues Zeitalter der Mobilität für unsere gesamte Region Laichinger Alb/Oberes Filstal sein! Von heute ab in einem Jahr werden die Menschen rund um den Bahnhof Merklingen – Schwäbische Alb massiv von der neuen Anbindung ans Schienennetz profitieren. Wir sind stolz, dass es gelungen ist, diesen neuen Bahnhof Realität werden zu lassen. Möglich war das nur, weil alle dasselbe wollten. Der Bahnhof bietet zusammen mit der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm eine neue Qualität an nachhaltiger Mobilität in beide Richtungen, sowohl um von uns schnell und bequem in andere Regionen zu gelangen als auch um von dort zu uns zu kommen. Besser geht es nicht. Dafür haben wir sehr gern sehr viel Geld in die Hand genommen. Ab heute zählen wir die Tage bis zur Inbetriebnahme, der Countdown läuft“, sagte Klaus Kaufmann.

Künftig attraktive Reisezeiten

Am 11. Dezember 2022 wird die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Betrieb gehen. Mit der neuen Strecke ergeben sich große Vorteile für Reisende in Baden-Württemberg: Im Fernverkehr profitieren Reisende auf der Relation Frankfurt–München von einer um bis zu 15 Minuten kürzeren Reisezeit, im Nahverkehr wird es stündlich eine Verbindung Ulm–Merklingen–Wendlingen und in der Gegenrichtung geben. Damit ergeben sich auch für Pendlerinnen und Pendler neue Perspektiven: Ulm und Stuttgart rücken näher zusammen, mit dem Bahnhof Merklingen wird zudem eine ganze Region für die Schiene neu erschlossen.

Zahlen, Daten, Fakten zur Neubaustrecke

Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm ist ein rund 60 Kilometer langer neuer Baustein im Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn und Teil des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm. Gebaut wurden: 60 Kilometer neue Schienenwege, die mit bis zu 250 km/h befahren werden, 61 Kilometer Tunnelröhren, zwölf Tunnel, 37 Brücken und der Bahnhof Merklingen, der ergänzend zum Projekt realisiert wurde.