„Eine gute Nachricht für unsere Fahrgäste“, sagt bodo-Geschäftsführer Bernd Hasenfratz. „Glücklicherweise können wir auf eine Preiserhöhung zum Jahresbeginn 2024 verzichten. Dabei wäre das durchaus realistisch gewesen, denn die finanzielle Lage der Verkehrsunternehmen ist weiterhin sehr angespannt.“
Allerdings habe man die Preise bereits im vergangenen August erstmals unterjährig erhöht – um durchschnittlich 9,9 Prozent. Das sei aufgrund der enormen Kostenentwicklung außergewöhnlich, aber unumgänglich gewesen. „Mit 9,9 Prozent lagen wir noch deutlich unter der Kostenentwicklung“, gibt Bernd Hasenfratz zu bedenken. „Deshalb gehen wir davon aus, dass die nächste Tariferhöhung zum 1. August 2024 notwendig wird. Rechnerisch fehlen dem Nahverkehr in der Region über sechs Millionen Euro. Mittelfristig müssen wir durch Steigerung der Tarifeinnahmen wieder in den Bereich der Nulllinie kommen.“
Wenn von einer Preisanpassung für bodo-Fahrscheine die Rede ist, sind damit vorrangig Tickets im so genannten Gelegenheitsverkehr gemeint – also etwa die klassischen Einzelfahrscheine. Die Preise etwa des Deutschlandtickets oder der Ländertickets werden hingegen nicht von den Verkehrsverbünden festgelegt.
Obgleich die Preise vorerst stabil bleiben, hat der Verkehrsverbund zum 10. Dezember eine Neufassung der Allgemeinen Beförderungsbedingungen und Tarifbestimmungen in Kraft gesetzt. Die wichtigsten Neuerungen:
- bodo-Gruppentageskarten sind jetzt bereits vor 8.30 Uhr gültig. Am Preis ändert sich dabei nichts. Viele Ausflügler hatten sich die Abschaffung der zeitlichen Einschränkung gewünscht und profitieren jetzt von flexibleren Fahrmöglichkeiten.
- Für die Anmeldung von Gruppen zur Fahrt in den Zügen der Deutschen Bahn und von Go-Ahead Bayern gilt jetzt einheitlich: Gruppen ab 20 Personen müssen ihre Fahrt zehn Tage vorher anmelden. Bisher hatte es, abhängig vom Bahnverkehrsunternehmen, Unterschiede gegeben. Bei der Bodensee-Oberschwaben-Bahn besteht keine Anmeldepflicht für Gruppen.
- Bei Kontrollen von Schülerausweisen werden jetzt auch digitale Schülerausweise anerkannt. Bisher waren ausschließlich Ausweise in Form von Papier oder Plastikkarten zulässig.
- Der Tarifzonenplan des Verkehrsverbunds wurde in Folge des neuen Busnetzes im Landkreis Lindau und neuer Linien, die über österreichisches Gebiet führen, in Teilbereichen angepasst.
- Die Zone „Ost“ des Bodensee-Tickets wurde auf den gesamten Landkreis Ravensburg ausgeweitet. Mit dem Bodensee-Ticket können Einzelpersonen oder Gruppen grenzüberschreitend in der Vierländerregion reisen.
„Die Preise bleiben stabil, und wir haben eine Reihe schöner Verbesserungen für unsere Kunden“, resümiert Geschäftsführer Bernd Hasenfratz. „Sorgen bereitet hingegen das Deutschlandticket. Denn dessen Finanzierung ist – Stand heute – nur bis zum 30. April gesichert. Wir, der Verbund und seine Gesellschafter, fordern von Bund und Ländern dringend eine langfristige Planungssicherheit.“
Die neuen Beförderungsbedingungen und Tarifbestimmungen sind in vollem Wortlaut ► hier verfügbar.